Heberndorf

Heberndorf ist ein Ortsteil der Stadt Wurzbach im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.

Heberndorf.

Quelle: http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.wurzbach.de/inhalte/wurzbach/_inhalt/ortsteile/heberndorf/heberndorf/%40%40getlink%3Fid%3D864321615&imgrefurl=http://www.wurzbach.de/inhalte/wurzbach/_inhalt/ortsteile/heberndorf/heberndorf&h=366&w=550&tbnid=HJU2RBxfnSGqrM:&zoom=1&tbnh=90&tbnw=135&usg=__XyPC01VjOnP4IpSHoydmjFsxxa4=&docid=EI9tu6WzcnCr9M&sa=X&ei=GSOhVLKoJMbNON_WgfgE&ved=0CDAQ9QEwAg&dur=340

Geographie

Das Dorf liegt im Thüringer Schiefergebirge, am Rande des Thüringer Waldes zum Frankenwald.

Das Angerdorf Heberndorf liegt südlich von Wurzbach auf einer Hochebene des beginnenden Südostthüringer Schiefergebirges. Östlich führt im Sormitztal die Bundesstraße 90 vorbei und erschließt verkehrsmäßig das Gebiet. Die höchste Erhebung ist 714 m über NN. Es ist der Kulm.

Der Ort selbst liegt 630 m über NN und wurde am 30. April 1413 in Konstanz erstmals urkundlich erwähnt.  Oder Am 17. Dezember 1413 ist die erste urkundliche Niederschrift getätigt worden.

Geschichte

Der Ortsname Heberndorf erklärt sich aus der vorherigen Schreibweise "Hafferndorf" der unstreitig von dem Wort Hafer herrührt. In Heberndorf wurde auf Grund der Höhenlage und der kalten Witterung schon immer viel Hafer angebaut. denn Hafer sei unter diesen klimatischen Bedingungen am besten gediehen. Der Ackerbau und die Viehzucht wurde unter Vorrang des Grünfutteranbaus in der futterwüchsigen Lage betrieben. Trotzdem zogen schon damals viele Männer und Familien gen Westen, um Arbeit zu finden. Die Einwohner von Heberndorf betrieben neben dem Ackerbau und der Viehzucht auch verschiedene Gewerbe. Im 19. Jahrhundert bestand eine Schieferdeckerinnung mit 4 Meistern und 3 Gesellen. Außerdem gab es mehrere Maurer, die im Sommer als "Hollandsgänger" nach Westfalen zur Arbeit zogen.

 

Daneben gab es Böttcher, Schmiede, Zimmerleute und Wirtshäuser. 1749 schrieb Pfarrer Johann Heinrich Meister in der Kirchengeschichte zu Heberndorf, welche er auf hochfürstlichen Befehl gnädigster Herrschaft verfasste, unter anderem, dass das Amtsdorf aus einer Kirche und 66 Wohnhäusern besteht, darunter das Pfarrhaus und die Schule. Zum Dorf gehörten auch zwei Mühlen. Im Dorf selbst lagen zwei herrschaftliche Fischteiche, die auch heute noch bewirtschaftet werden.

Der Ort entwickelte sich von seiner Anlage her als ein Angerdorf, von einem reinen Bauerndorf zu einem modernen Ort

Ein Angerdorf ist ein planmäßig um einen Platz (in Form eines Auges) angelegtes Dorf, dessen bezeichnendes Merkmal der Anger, ein im Gemeindebesitz befindlicher Platz, ist. Die Gehöfte umschließen den Anger, der dazu bestimmt war, als Gemeindeweide mit Dorfteich und als Standort für zentrale Einrichtungen wie Dorfkirche und Schmiede (wegen der Feuergefahr) zu dienen.

 

Angerdörfer kommen in Mitteleuropa vor allem auf Grundmoränenplatten und in Lössgebieten vor, in Deutschland vor allem in Ost- und Ostmitteldeutschland. Sie wurden oft während der deutschen Ostkolonisation im Mittelalter angelegt und sind darum in vielen westungarischen Dörfern (so etwa im heute burgenländischen Loretto, dem größten Anger Europas) noch unverbaut erhalten.

 1634: Am 14. Aprilis sind die Croaten in Heberndorf eingefallen, im großen Nebel den Ort geplündert, auch 200 Stück Vieh genommen und, da man dem gewehret, vier Einwohner erschossen.

 

Um 1830: Heberndorf hat etwa 310 Einwohner und 60 Häuser. Unter den hier ansässigen Handwerkern befinden sich besonders viele Maurer, Schieferbrecher und Schieferdecker. Letztere sind allerdings im Sommerhalbjahr vor allem im Ausland tätig.    

1993 wurde Heberndorf auf der "Grünen Woche" in Berlin in Rahmen des Bundeswettbewerbs mit der Plakette für "Beispielhafte Leistungen bei der Gestaltung und Pflege des unmittelbaren Lebensraum" in Gold ausgezeichnet. Beim Thüringer Landeswettbewerb "Schönstes Dorf" belegte Heberndorf den 2. Platz. Nach der Wende 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands entstand ein Gewerbegebiet.

Handwerksbetriebe unterschiedlichster Gewerbe sowie landwirtschaftliche Betriebe sind im Ort ansässig. Das Territorium umfasst eine Fläche von 917 ha.

 

Für den Urlaub auf dem Land werden private Urlaubsquartiere angeboten. Eine Lebensmittelverkaufsstelle dient zur Versorgung der Bewohner. Ein Friseur ist ebenfalls im Ort ansässig. Heberndorf hat eine gepflegte und gemütliche Dorfgaststube, die zum Verweilen einlädt.

Bernhard Anemüller

Bernhard Anemüller (* 26. August 1820 in Heberndorf; † 6. April 1896) war ein deutscher Historiker, Archivar und Bibliothekar.

 

Bernhard Anemüller wurde in Heberndorf am 26. August 1820 als Sohn eines Lehrers und Kantors geboren. Er wurde auf dem Gymnasium in Rudolstadt vorgebildet und bezog 1840 die Universität Jena zu einem dreijährigen Studium der Theologie sowie der Geschichte. Die fünf Jahre nach Abschluss des Studiums war er als Hauslehrer in Rudolstadt tätig, 1848 dann wurde er Erzieher des Prinzen Georg Albert von Schwarzburg-Rudolstadt. Als dieser 1856 die Universität Göttingen bezog, beendete Anemüller die Betreuung und wurde im Folgejahr Lehrer des Gymnasiums und auch der Realschule in Rudolstadt.

 

Die Stelle als Lehrkörper hielt er bis zum Jahr 1868 inne. In dieser Zeit beschäftige er sich mit der thüringischen und der schwarzburgischen Geschichte und freundete sich mit dem Archivar Ludwig Friedrich Hesse an. Nachdem dieser aus Altersgründen den Beruf ablegte, führte Anemüller die Stelle des Archivars und Bibliothekars fort. Im Rahmen dieser Arbeit musste Anemüller die Bibliothek neu ordnen, da sein Vorgänger Hesse zwar gelehrt, aber äußerst unordentlich gewesen war. Dabei wurde bekannt, dass ein Sekretär Hesses unentdeckt Münzen, Siegel und Urkunden gestohlen hatte, welche zum Teil nicht mehr wiedergefunden werden konnten.

 

Die Unordnung in der Bibliothek und auch in der nationalen Landesbibliothek hatte dermaßen gewaltige Ausmaße, dass die Neuordnung jahrzehntelang dauern sollte und mit Fördermitteln des Staates geschah. Anemüller sah sich gezwungen, die meterhohen Bücherstapel, die ungeordneten Dokumente und über das ganze Gebäude verteilte mehrbändige Werke zu ordnen. Darüber hinaus war er Mitarbeiter der Allgemeinen Deutschen Biographie, der er 60 Artikel beisteuerte. Im Jahre 1893 trat er in den Ruhestand und verstarb am 6. April 1896.

Quelle: Wikipedia, Stand 12.2014, http://de.wikipedia.org/wiki/Heberndorf